Mittwoch, 3. Juni 2015

Facebookaphorismus

Facebook will nun in Paris künstliche Intelligenz erforschen, was vielen Medien eine Meldung wert war, genau wie das Leseprogramm von Zuckerberg, weil beides etwas besonderes ist, auffällig im sonst so hohlen Imperium der Katzenbilder und Tierfreunde und fraglich ist nur, warum sie sich nicht lieber der menschlichen widmen, statt ihren Schwarm weiter mit Spielchen zu verblöden.
jt 3.6.15

Toleranzaphorismus

Mit der Religion hatte der Alte Fritz nichts am Hut, jeder solle nach seiner Fasson selig werden, war sein Wahlspruch als Ausdruck von Toleranz, die für die Gläubigen nur eine negative war, den für diese einzig wahren Glauben relativierte, wo nicht verspottete, nach Goethe wäre sie eher prometheußsch gewesen, um dein, also die Götter, nicht zu achten, wie es dort hieß, im Sinne der Aufklärung und Toleranz aber, war sie das Beste, was ein König bis dahin von sich gab, die sonst ihre Legitimation von eben den erdachten Göttern herleiteten und es wird Zeit, dass diese Intoleranz gegenüber den intoleranten Seiten jeder Religion, die alle in Nuancen sich nur unterscheiden, quasi austauschbar sind, als echte Toleranz gegenüber der Freiheit unstrittig verstanden wird, denn kein Aberglaube ist besser, jeder nach seiner Fasson, was zählt, ist nur, was wir auf Basis der Vernunft miteinander vereinbaren, wobei gilt, Toleranz den Toleranten aber Intoleranz, Humor und notfalls Härte gegenüber dem Aberglauben, vor dem die Kinder zu schützen sind, denn wie die Welt just wieder beobachten muss, breitet sich der Aberglaube wie die Dummheit aus wie eine hoch infektiöse Krankheit und keine Religion hat je etwas im Staat verloren, wo der Aberglaube herrscht, regiert immer die Intoleranz, die Feindin aller Aufklärung und in diesem Sinne gibt es noch viel zu tun, bis in einer Welt, in der Religion nur privater Aberglaube sein darf, Toleranz herrscht.
jt 3.6.15

Deutschaphorismus

Die pädagogische Neigung der Deutschen zur Erziehung aller ist eine der unerträglichsten Eigenschaften dieses Stammes, der lieber Mensch sein üben sollte, statt sich als Nation aufzuspielen, wie uns der Nationaldichter Goethe schon riet, wäre nicht auch das so unerträglich gut deutsch wie pädagogisch.
jt 3.6.15

Friedrichaphorismus

Heute vor 275 Jahren schaffte Friedrich II, kaum war er drei Tage König, die Folter in Preußen ab - dank der Geheimdienste tut die Welt heute das Gegenteil, wäre es da nicht an der Zeit, diese abzuschaffen?
jt 3.6.15

Sonntag, 24. Mai 2015

Todesaphorismus

Es ist der Egoismus, der aus der Angst vor dem Verlust spricht, der uns trauen lässt. Hat nichts mit dem anderen zu tun und daraus haben wir über Jahrtausende den Kult um das erfundene Jenseits gemacht.

Es ist nicht das Glück der Steine, sich bewusst gegen das Gewohnte zu entscheiden. Vielmehr würdigt es unser Sein ganz, wenn wir genießen, was ist, statt uns über das zu grämen, was wir aus Angst vor dem, was nicht mehr ist, nur erfanden. Sich am wenigen mit nahezu nichts freuen, könnte der Schlüssel sein, im nur Sein glücklich zu bleiben auch in Gegenwart des Todes.
jt 25.5.15