Mittwoch, 12. Juni 2013

Grundsteinparadoxie

Eine Grundsteinlegung für ein vor fast 600 Jahren begonnenes Gebäude im teilweise historischen Stil wirkt paradox, wäre es nicht zwischendurch politisch motiviert abgerissen worden und müssten sich nicht noch Sieger und Verlierer der Geschichte in lächerlicher Dialektik vorrechnen, was von ihrer Sicht der Geschichte übrig blieb, denn was gegen, dass hinter nur Schlossfassade ansässige Humboldt Forum zu sagen wäre, ist im übrigen nirgendwo ersichtlich, da der Vorgängerbau ohne weitere ästhetische Qualität als die persönliche Erinnerung ohnehin weg ist - viel Lärm um nichts, was die geniale Vision des kommenden Forums hinter eine von nur Eitelkeiten gefärbte Debatte zurücktreten lässt, ohne dass diese etwas brächte als schlecht getarnten Revanchismus. Wäre diese Gesellschaft noch an ihrer Zukunft interessiert, dächte sie mehr darüber nach, wie der Bau schneller vollendet werden könnte, als sich über, was nicht mehr ist, zu echauffieren.
jt 12.6.13

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