Mittwoch, 5. Juni 2013

Nach uns die Sintflut

Worte die gerade vermutlich keiner hören will.

Wir bauen Wände aus Säcken, schützen unsere Städte wie Helden, hoffen die Flut fließt weiter und verschont unser Haus. So taten es die vor uns und die nach uns machen es auch so, bis der Druck zu hoch wird und nichts mehr hält.

Es ist das eigentlich asoziale St. Florians Prinzip - verschon mein Haus, zünd andre an - das hier seinen lebendigen Ausdruck findet.

Wir wissen schon lange, dass Flüsse ohne Auslauf ab und an über die Ufer treten. Nun werden wir wieder noch höhere Mauern in den Städten und Deiche auf dem Land bauen und den Druck weiter erhöhen.

Mit jeder Sintflut können wir wieder zeigen wie solidarisch wir miteinander sind, um schlimmstes zu verhindern, fühlen uns gut dabei und vielleicht gehen wie darum nie die Ursachen an. Vor allem, ein Volk, dass sich um natürlich überflüssige Fluten sorgt, macht sich keine Gedanken mehr über den Zustand seiner Demokratie, wird mit sanften Gaben der jeweils Mächtigen ruhig gestellt.

Wahljahre sind gerne Flutjahre, Hauptsache es ändert sich nichts. Wir denken solidarisch an Dresden an Halle, an Meißen und Passau, schicken Spenden, fühlen uns gut und was also sollten wir ändern, jetzt geht es ja um Hilfe und nicht um Politik, koste es, was es wolle.
jt 5.6.2013

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