Widerstandspflicht
Zum Gedenken an den 20. Juli 1944 - die Menschen der Tat zu Wort kommen lassen, damit wir auch künftig nicht vergessen, wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht:
"Ich habe mein ganzes Leben lang, schon in der Schule, gegen einen Geist der Enge und der Gewalt, der Unfreiheit, der Überheblichkeit und der mangelnden Ehrfurcht vor Anderen, der Intoleranz und des Absoluten, erbarmungslos Konsequenten angekämpft, der in den Deutschen steckt und der seinen Ausdruck in dem nationalsozialistischen Staat gefunden hat."
Zitiert in: Helmuth James von Moltke: Briefe an Freya 1939-1945. Hrsg. von Beate Ruhm von Oppen. 2. Auflage. Beck, München 1991
"Es ist Zeit, daß jetzt etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muß sich bewusst sein, daß er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterläßt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen."
Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944) kurz vor dem Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 in einem Gespräch mit der Frau seines Bamberger Regimentskameraden Bernd von Pezold, zitiert in Kramarz, Joachim: Claus Graf Stauffenberg. 15. November 1907-20. Juli 1944. Das Leben eines Offiziers. Frankfurt a.M. 1965, Seite 201
"Die Zeit, in der man alles den Menschen durch Worte - seien es theologische oder fromme Worte - sagen könnte, ist vorüber; ebenso die Zeit der Innerlichkeit und des Gewissens und d.h. eben die Zeit der Religion überhaupt."
Dietrich Bonhoeffer in Brief an Eberhard Bethge vom 30. April 1944, DBW 8, S. 402 f.
„Das deutsche Volk muss und wird sich selbst von einem System befreien, das unter dem Schutz des Terrors ungeheuerliche Verbrechen begeht und Recht, Ehre und Freiheit des deutschen Volkes zerstört hat.“
Carl Friedrich Goerdeler im Mai 1943 zitiert nach Positionspapier für die britische Regierung, 19./20. Mai 1943, zitiert nach: Gillmann u. Mommsen, S.945.
„Wenn wir uns einbilden, etwas ähnliches wie eine Elite zu sein, oder eine Führungsaufgabe zu haben, dann haben wir versagt und zwar dem einfachen Manne, dem Arbeiter gegenüber, denn sonst hätte das Dritte Reich nicht passieren dürfen. Wir haben eine Schuld gutzumachen am deutschen Arbeiter, deshalb müssen wir dieses Regime beseitigen.“
Peter Graf Yorck von Wartenburg, zitiert nach Ger van Roon: Neuordnung im Widerstand. Der Kreisauer Kreis innerhalb der deutschen Widerstandsbewegung. München 1967. S. 226.
"Jedes Volk hat seine spezifische Art, geschichtliche Ereignisse in Legenden oder Symbole umzusetzen, und gewiß weicht oft am Ende die Legende erheblich von dem eigentlichen Geschehen ab."
Marion Gräfin Dönhoff,Auflehnung gegen den Helden in Die Zeit vom 17. Juli 1952
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