Russland hat die Krim annektiert, soweit läuft alles wie erwartet und angekündigt. Die Russen jubeln dem Herrn im Kreml zu. Der Westen schreit empört, weil der Kreml das Volk in seinem Sinne abstimmen ließ, was die territoriale Integrität eines potentiellen Mitglieds von EU und NATO verletzt, fühlen sich alle auch potentiell gefährdet.
Mit der Realität hat das wenig zu tun, auch nicht mit der russischen Sicht der Dinge, die sich seit 1989 immer weiter von der NATO bedrängt sahen, denen gegenüber Versprechen gebrochen wurden und mit denen nicht die Annäherung gesucht wurde, die möglich wäre, sondern die immer unter Vorbehalt nur geduldet wurden, statt eine echte Partnerschaft zu suchen, die Konflikte löst. Der Westen wandelt mit alten Ritualen aus dem kalten Krieg in einen Konflikt, den keiner will, als Schlafwandler so gefährdet für einen nicht mehr überraschenden Krieg wie 1918 - vermutlich wird das Volk dann wieder seinen Führern auf dem Weg in den überflüssigen Krieg zujubeln wie die Berliner 1870 auf dem Gemälde Menzels ihrem König, dem nach dem Krieg Kaiser auf dem Weg in den Kampf. Als die Deutschen Elsass und Lothringen annektierten wie jetzt Putin die Krim, was die Franzosen ab 1914 zurückeroberten und ähnlich jubelten die deutschen Schlafwandler dann 1914 dem nun Enkel des Kaisers zu. Gut ist momentan wohl nur, wie kritisch viele Zeitgenossen den Weg der Regierung sehen, kurz nachdem Bundespräsident und Außenminister mal wieder eine größere Rolle der Deutschen in Zukunft forderten. Wie damals gilt wohl wieder: Deutsche an die Front!
Die mentale Mobilmachung beginnt bereits jetzt, durch gefärbte Nachrichten und Bündnisse mit Leuten, die wir sonst besser ignorieren. Bleiben wir aufmerksam und kritisch, dann kann das deutsche Volk noch einen Krieg verhindern, denn auf nichts hört Mutti sensibler als die Schwankungen der Stimmung, zeigen wir unsere Ablehnung für einen einseitig falschen Weg, dann können wir mehr retten als 1870 und 1914.
jt 18.3.14
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